Auslöser des Bebens
Myanmar liegt an einer geologisch aktiven Zone, in der mehrere tektonisch Platten aufeinandertreffen. Eine der aktivsten und gefährlichsten tektonischen Strukturen in Myanmar ist die Sagaing-Verwerfung, die sich von Norden nach Süden durch das Land zieht. Die Platten bewegen sich jährlich mit 18-20mm seitlich aneinander vorbei und bauen Spannungen auf, die nun durch das starke Beben plötzlich freigesetzt wurden und bis ins über 1.000km entfernte Bangkok spürbar waren.
Erdbebensicherheit in Thailand
Bangkok und Thailand liegen nicht direkt in einer Hochrisiko-Erdbebenzone, aber es gibt dennoch seismische Risiken. Seit den 90er Jahren gibt es in Thailand erdbebenspezifische Bauvorschriften, die 2014 nochmal verschärft wurden. Moderne Wolkenkratzer und Hotels in Bangkok sind nach internationalen Standards (orientiert an japanischer und US-amerikanischer Norm) gebaut und müssen Erdbebenlasten standhalten. Dabei sind sie mit Schwingungstilgern und flexiblen Strukturen ausgestattet. Da Bangkok auf weichem, lehmigem Untergrund steht, kann dies Erdbebenwellen verstärken, was auch erklärt, warum hier die Auswirkungen so deutlich zu spüren waren.
Situation in Bangkok unmittelbar nach dem Beben
Natürlich ist ein solch starkes Erdbeben eine sehr beängstigende Situation. Tobias von unserer Partneragentur in Bangkok berichtet, dass alles sehr aufregend war, als plötzlich der Boden schwankte und rumorte und die Hochhäuser schwankten. Das Office im 25.Stock musste über die Treppen evakuiert werden. Die ersten Stunden nach dem Beben waren chaotisch in Bangkok. Skytrain und Metro stellten aus Sicherheitsgründen den Betrieb ein und der Verkehr kam über mehrere Stunden nahezu zum Erliegen. Viele Menschen sind kilometerweit zu Fuß nach Hause gelaufen. Hotelgäste mussten zunächst außerhalb der Hotels verbleiben, bis diese wieder frei gegeben wurden.
In Bangkok wurde der Katastrophenfall ausgerufen, nachdem ein 33-stöckiges, sich noch im Bau befindliches Hochhaus im Bezirk Chatuchak einstürzte. Dabei kamen mindestens neun Menschen ums Leben, über 100 weitere werden vermisst. Dutzende wurden verletzt.
Touristen sind glücklicherweise nicht zu Schaden gekommen.
Weiter wurden zahlreiche Gebäude evakuiert und auf strukturelle Schäden untersucht. Berichte sprechen von Schäden an mindestens 169 Gebäuden in Bangkok. Einige dieser Gebäude bleiben vorübergehend geschlossen, bis Sicherheitsinspektionen abgeschlossen sind. Die Behörden führen weiterhin Sicherheitsüberprüfungen durch, um die Stabilität der betroffenen Strukturen zu gewährleisten und die Sicherheit der Bewohner zu garantieren.
Unsere Partnerhotels in Bangkok sind alle so weit unbeschädigt, überprüft und in Betrieb.
Aktuelle Situation am 31.03.25 - Back to normal
Der Betrieb der öffentlichen Verkehrsmittel wie Skytrain und MRT wurde am 29.03. wieder aufgenommen. Die Flughäfen im ganzen Land sind nicht betroffen und operieren ohne Einschränkungen. Touristische Attraktionen und Einkaufszentren haben nach diversen Prüfungen keine Schäden zu vermelden und sind geöffnet. Auch die Straßen und Autobahnen sind befahrbar.
Welche Regionen Thailands sind betroffen?
Bangkok war am stärksten betroffen. Auch im Norden, insbesondere in Chiang Mai und Chiang Rai, waren die Erschütterungen spürbar. In den südlichen Urlaubsregionen wie Phuket, Krabi oder Koh Samui gibt es keine Berichte über Schäden oder Auswirkungen.
Gibt es eine Reisewarnung?
Das Auswärtigen Amt hat keine offizielle Reisewarnung für Thailand ausgegeben, rät aber zur erhöhten Vorsicht. Reisende sollten die lokalen Nachrichten verfolgen, den Anweisungen der Behörden folgen, auf mögliche Nachbeben vorbereitet sein.
Fazit
Thailand kann weiterhin bereist werden. Die Lage in Bangkok wird von den Behörden intensiv überwacht, in anderen Teilen des Landes läuft der Alltag weitgehend normal. Wer in nächster Zeit nach Thailand reisen möchte, sollte informiert und aufmerksam bleiben und die offiziellen Hinweise beachten. Nachbeben sind möglich.

Situation in Myanmar
Während Thailand weitgehend mit dem Schrecken davongekommen ist, stellt sich die Lage in Myanmar weitaus dramatischer dar. Aktuellen Berichten zufolge sind mindestens 1700 Menschen ums Leben gekommen, 3400 verletzt und mehr als 300 Personen gelten als vermisst. Die Dunkelziffer ist vermutlich hoch. Die Infrastruktur einschließlich Brücken, Straßen und Flughäfen wurden schwer beschädigt und erschweren Hilfsmaßnahmen. Unser Mitgefühl gilt allen Betroffenen.